Fondsgebundene Rentenversicherung: Vorteile und Risiken

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Mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung ist es möglich, für die private Altersvorsorge eine lebenslange Rentenzahlung zu sichern. Das Kapital wird über viele Jahre in monatlichen Raten angespart und am Aktienmarkt durch Renditen vermehrt.

Dabei setzt dieses Finanzprodukt auf Aktienfonds. Abhängig vom Anbieter wird hier mit unterschiedlichen Renditechancen gearbeitet. Bei der Wahl ist es daher wichtig, genau hinzuschauen.

Fondsgebundene Rentenversicherung: Sinnvoll oder nicht?

Um für die Rente Kapital anzusparen, wird in eine fondsgebundene Rentenversicherung monatlich eine fixe Prämie eingezahlt. In welcher Höhe diese liegt, wird durch das individuelle Sparziel und die finanziellen Möglichkeiten bestimmt. Das Kapital wird durch die Versicherungsgesellschaft dazu aufgewendet, um in Fondsprodukte zu finanzieren.

Dies Fondsprodukte bestehen aus einer Ansammlung von Finanztools:

  • Währungen
  • Aktien
  • Immobilien
  • Ressourcen

Einige Anbieter ermöglichen es den Versicherungsnehmern, in der Auswahl der Fonds mitzuentscheiden. Dies ist für zwei Bereiche relevant. Zum einen kann man sich so für Fonds entscheiden, die sicher innerhalb der eigenen Risikoklasse liegen. Zum anderen ist es möglich, gezielt auf Fonds zu setzen, die den moralischen Ansprüchen gerecht werden: Zum Beispiel aus dem Bereich der erneuerbaren Energien oder Fonds ohne Anteile aus der Rüstungsindustrie. Über die Vertragslaufzeit ist es Ziel, das angesparte Kapital über Fondsrenditen zu vermehren.

Zum Zeitpunkt der Auszahlung kann man sich für zwei Möglichkeiten entscheiden:

  • Umwandlung des Kapitals in eine lebenslange Rentenzahlung
  • Auszahlung des Gesamtkapitals

Welche Option die bessere Wahl ist, hängt ganz vom individuellen Vorsorgeplan ab.

Video: Wie funktioniert die fondsgebundene Rentenversicherung?

Für wen eignen sich fondsgebundene Rentenversicherungen?

Eine fondsgebundene Rentenversicherung ist ein Finanzprodukt, das sich auf die private Altersvorsorge konzentriert. Sie ist also dann notwendig, wenn man davon ausgeht, dass die gesetzlichen Rentenzahlungen nicht ausreichen werden, um den gewohnten Lebensstandard im Alter finanziell zu sichern.

Neben Angeboten wie der Riester-Rente, den Kapitallebensversicherungen oder Direktinvestitionen ist die fondsgebundene Rentenversicherung eine langfristige Geldanlage, die ein bestimmtes Risiko birgt. Das am Ende der Laufzeit zur Verfügung stehende Kapital wird durch den Kursverlauf der Fondsprodukte bestimmt. Es ist also möglich, dass es zu Verlusten kommt, eine Rentenzusage in einer festen Höhe ist somit nicht gegeben.

Gleichzeitig bietet diese Art der Rentenvorsorge bessere Renditechancen als eine klassische Rentenversicherung. Die fondsgebundene Rentenversicherung eignet sich also vor allem für Verbraucher, die den Grundsatz ihrer Rente bereits gesichert haben. Das zusätzlich angesparte Kapital aus diesem Fondsprodukt sollte auf keinen Fall bestimmend für das Alterseinkommen sein.

Um ausreichend Kapital ansparen zu können, sollte die Versicherung mit ausreichend Vorlaufzeit zur Rente abgeschlossen werden. Auch die monatlichen Raten sollten hoch genug sein, um das geplante Auszahlungsziel zu erreichen. Entsprechend ist ein gesichertes Einkommen mit ausreichend Überschusskapital eine gute Voraussetzung für den Abschluss einer fondsgebundenen Rentenversicherung.

Was sind die Vorteile einer fondsgebundenen Rentenversicherung?

  • Im Vergleich zu einer normalen Rentenversicherung bieten die Fondsprodukte sehr gute Renditechancen. Richtig investiert und verwaltet wirft die Versicherung einen nennenswerten Überschuss ab, der die monatlichen Rentenzahlungen aufstockt.
  • Die Rentenversicherung lässt sich auf Wunsch in eine lebenslange Rentenzahlung umwandeln.
  • In der Steuererklärung muss das Kapital erst zum Zeitpunkt der Auszahlung genannt werden. Dies erhöht die Zinsmöglichkeiten während der Sparphase.
  • Gute Fondsprodukte lassen sich auf die individuellen Ansprüche optimieren und erlauben es zum Beispiel, die monatlichen Raten anzupassen oder Sonderzahlungen zu tätigen.
  • Die Fondstruktur erlaubt es außerdem, die Rentenversicherung auf das individuelle Risikoprofil anzupassen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn sich die finanzielle Situation merklich ändert.

Video: Fonds richtig in der Altersvorsorge einsetzen – Fondsgebundene Rentenversicherung sinnvoll?

Was sind die Nachteile einer fondsgebundenen Rentenversicherung?

  • Das es sich um ein spekulatives Finanzprodukt handelt, wird nicht mit einer Rentengarantie gearbeitet. Es besteht die Möglichkeit, Verluste zu erleiden. Dies minimiert die Planbarkeit für die Vorsorge.
  • Fondsprodukte sind Langzeitanlagen. Eine vorzeitige Kündigung ist mit nennenswerten Verlusten verbunden.
  • Da die meisten Verbraucher nur ein geringes Wissen zum Fondsgeschäft haben, muss die Geldanlage in die Hände der Experten gegeben werden. Die eigene Mitbestimmung ist zwar möglich, aber nur bedingt sinnvoll.

Welche Kosten fallen für fondsgebundene Lebensversicherungen an?

Die konkreten Kosten des Versicherungsproduktes werden durch eine Reihe von Faktoren bestimmt. So ist es relevant, welches Sparziel man anstrebt und wie lang die Laufzeit ist. Auch die Gebühren der Anbieter spielen eine Rolle. Hinzu kommen Kosten für Vermittlungsprovisionen oder Vertragsänderungen.

Hinweis

Eine Fondsrente benötigt ausreichend Laufzeit, um gute Renditen erzielen zu können. Daher ist ein frühzeitiger Abschluss die beste Wahl. Wer wenige Jahre vor dem Renteneintritt steht und eine Möglichkeit sucht, das Rentenkapital kurzfristig aufzustocken, der ist mit einer Fondsrente schlecht beraten.

Das Angebot für fondsgebundene Rentenversicherungen umfasst eine Police mit Hinterbliebenenschutz. (#01)

Das Angebot für fondsgebundene Rentenversicherungen umfasst eine Police mit Hinterbliebenenschutz. (#01)

Vorteil: Todesfallversicherung

Das Angebot für fondsgebundene Rentenversicherungen umfasst eine Police mit Hinterbliebenenschutz. Verstirbt der Versicherungsnehmer während der Ansprachphase, kann eine Hinterbliebenenzahlung vereinbart werden.

Dafür gibt es drei Varianten:

  • Durch eine vollwertige Hinterbliebenenrente wird die vereinbarte Rentenzahlung bis an das Lebensende des im Vertrag genannten Hinterbliebenen ausbezahlt.
  • Wurde eine Rentengarantie vereinbart, wird diese ebenfalls auf die Hinterbliebenen übertragen. Ist sie zum Beispiel auf zehn Jahre ausgelegt, werden die Rentenzahlungen für volle zehn Jahre gezahlt, auch wenn der Versicherungsnehmer innerhalb dieser Zeit verstirbt.
  • Verstirbt der Versicherungsnehmer vor dem Ende der Vertragslaufzeit, kann das angesparte Kapital nach einer Vertragsauflösung durch die Hinterbliebenen gesichert werden. Allerdings fallen in diesem Szenario in der Regel sehr hohe Gebühren an.

Was ist bei der Wahl einer fondsgebundenen Rentenversicherung zu beachten?

Da das Angebot für die fondsgebundenen Versicherungsprodukte recht groß ist, sollte man bei der Auswahl darauf achten, eine passende Police zu wählen. Die Laufzeit und die monatlichen Raten sollten auf die individuelle Finanzsituation zugeschnitten sein. Zu hohe Prämien bringen eine unnötige, finanzielle Belastung.

Aber auch die Konditionen der Police sind relevant. Jeder Versicherer bietet eine andere Vertragsgestaltung. Über das sogenannte Kapitalwahlrecht ist es zum Beispiel möglich, sich am Ende der Laufzeit für eine Kapitalauszahlung zu entscheiden. Diese Auszahlung umfasst das Ansparkapital und die Erträge. Dies führt jedoch zu einem steuerlichen Nachteil. Die Erträge müssen in vollem Umfang versteuert werden.

Video: Die Tricks der fondsgebundenen Lebens- oder Rentenversicherungen

Info

Die Ertragssteuer für Rentenversicherungen mit einer Laufzeit von mehr als 12 Jahren, die nach dem 62. Lebensjahr ausgezahlt wird, wird um die Hälfte reduziert. Dies ist ein weiterer Grund dafür, diese Form der Rentenvorsorge mit ausreichend Laufzeit abzuschließen.
Interessierte Anleger können eine Rentenversicherung nutzen, die ein aktives Mitwirken für die Fondsauswahl und das Fondsmanagement erlaubt. Langfristige Fondsanlagen sind oft gut damit beraten, passiv gehandhabt zu werden.

Dies bedeutet, dass auch in kursschwachen Zeiten die Fonds nicht abgestoßen werden. Die Langzeitinvestition wird dafür sorgen, dass Verluste im Laufe der Zeit durch Gewinne ausgeglichen und mit Renditen gefüllt werden. Kurz vor dem Renteneintrittsalter ist es ratsam, das Kapital in stabile Fonds umzulegen. So sind die Zahlungen für die Rente bestens gesichert. Wer risikobereit ist, und nicht auf die Zahlungen angewiesen ist, der kann über regelmäßige Fondswechsel mit hohen Renditechancen nachdenken.

Fazit: Ist die fondsgebundene Rentenversicherung lohnenswert?

In den Zeiten von Niedrigzinsen sind klassische Rentenversicherungen kaum noch interessant. Die festen Geldanlagen spielen nur geringe Renditen ein. Die Fondsrenten sind da eine gute Alternative. Sie eignen sich vor allem für Verbraucher, die kein Interesse daran haben, ihr Fondskapital selber zu verwalten. Die Versicherungsgesellschaft kümmert sich um alle Notwendigkeiten – dies geht allerdings mit einer recht komplexen Gebührenstruktur einher, die das Kapital minimiert.

Wer auf der Suche nach einer Alternative zur fondsgebundenen Rente ist, der kann sich mit einem Anlageberater in Verbindung setzen. Individuelle Direktanlagen bieten gute Renditechancen und verursachen weniger Kosten.


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